Nachdem ich euch in meinem letzten Blogeintrag gezeigt habe WAS ich im Rucksack habe, möchte ich euch heute zeigen WELCHER Rucksack mein ständiger Begleiter ist.
Fotorucksäcke gibt es wie Sand am Meer .... aber in dieser riesigen Auswahl den richtigen zu finden gleicht oft einer Odyssee - das weiß ich leider aus eigener Erfahrung.
Ich hatte - und habe immer noch - mehrere verschiedene alte Fotorucksäcke (um genau zu sein 3 Stück) zu Hause. Die fristen mittlerweile allerdings ihr Dasein im Schrank und kommen nur noch ganz selten an die frische Luft, nämlich dann wenn ich Abstriche machen kann und will. Nehme ich nur eine Kamera mit Objektiv mit, oder habe keine längeren Fußwege, nehme ich einen meiner "alten" Rucksäcke. Einen kleinen, an den ich nicht viele Ansprüche stelle, außer dass ich die Kamera darin sicher von A nach B transportieren kann. Aber, ganz ehrlich, dieser Fall ist die absolute Ausnahme.
Gehe ich auf Fototouren, erwarte ich mir einiges von meinem Rucksack: Generell soll er praktisch sein und genügend Fächer (auch für Kleinkram) bieten. Er darf auch gerne optisch ansprechend aussehen. Aber der wichtigste Punkt ist für mich ist bei weitem der Tragekomfort!
Wie es dazu kam, dass ich einige Rucksäcke im Schrank habe. Ich hatte immer Probleme damit einen vollgepackten Rucksack zu tragen. Kurze Strecken waren zwar auch meist unbequem, aber noch okay. Strecken über 1 km wurden aber regelmäßig zur Tortur für mich und ich musste oft Pausen machen, oder gar den Rucksack kurz absetzen um mich kurz zu erholen.
Irgendwie wollte mir kein Rucksack so richtig passen. Alle hingen - trotz geschloßenem Hüftgurt - mit nahezu dem vollen Gewicht an meinen Schultern. Mit einem der Rucksäcke musste ich sogar immer leicht nach vorne gebeugt gehen, weil er mit der Unterkante in meine Lendenwirbelsäule drückte, ganz so als ob er zu lang wäre. Natürlich war eigentlich nicht der Rucksack zu lang, sondern die Träger liessen sich einfach nicht ausreichend verstellen. Ein anderer Rucksack den ich geschenkt bekommen hatte, hatte so breite Träger, dass ich meine Arme nicht mehr bequem am Körper hinunter hängen lassen konnte. Den Brustgurt konnte ich auch nicht schließen, weil meine Mädels definitiv dagegen waren. Aua!
Falls du, liebe(r) LeserIn, dich nun fragst, ob die Probleme mit der Passform wohl an mir liegen: Ich bin zwar recht zierlich, habe einen eher kurzen Oberkörper und bin nur 1,64m groß - das ist aber jetzt auch nicht ganz aus der Norm, denke ich.
Mit dem Tilopa am Strand
Ich war also ziemlich unzufrieden mit meinen Rucksäcken und der Gesamtsituation. Einige meiner Bekannten waren seit einiger Zeit mit Rucksäcken von f-stop ausgerüstet und durchwegs sehr zufrieden damit. Aber als ich den Preis hörte, musste ich schlucken:
"Günstig sind die Rucksäcke definitiv nicht!", dachte ich mir. Und legte den Gedanken mir auch einen f-stop zuzulegen wieder beiseite.
Irgendwann wurde der Leidensdruck bei mir unerträglich, mein damaliger Rucksack vermieste mir das Fotografieren gehen schon richtig ... Just zu dieser Zeit hatte ich Besuch von einem Freund und Fotografenkollegen aus der Schweiz und seiner Frau. Bei einer gemeinsamen Fototour hatte er einen Tilopa dabei. Blitzblau und schön anzusehen, das alte Modell. Ich fragte ihn, ob ich den Rucksack mal anprobieren dürfe. Ich durfte! Der Rucksack war gut gefüllt mit einer Kamera, einem 400 f/2.8 Objektiv und allem was noch so dazu gehört. Das waren die perfekten Bedingungen um zu sehen, wie er sich mit Gewicht verhalten würde. Ich war gespannt. Ich durfte die Träger und alles was nötig war verstellen um zu sehen, ob er mir auch wirklich passt. Danke Oli!
Der erste Eindruck vom Tilopa Nachdem ich so ziemlich alle Gurte verstellt hatte, war klar: Der Rucksack passt mir! Der gut gepolsterte Hüftgurt saß da wo er auch hingehört: auf der Hüfte. So verteilte sich die Last perfekt und mindestens 70 % davon lagen auf der Hüfte und nicht auf den Schultern. Ich hatte darum überhaupt nicht das Gefühl, dass der gut bepackte Rucksack schwer wäre. Auch die Träger konnte ich absolut passend für mich einstellen, und zu breit waren sie mir auch nicht. Zudem waren sie toll gepolstert und taten auch nicht weh, und das obwohl ich nur mit einem T-Shirt bekleidet war. Auch der Brustgurt war im geschlossenen Zustand angenehm und drückte nicht. Diesen unglaublichen Komfort war ich nun so gar nicht gewohnt .... ein Traum! Voller Begeisterung drehte ich Runde um Runde mit dem Rucksack und eigentlich wollte ich ihn gar nicht mehr ablegen.
Danach ging mir dieser Rucksack natürlich nicht mehr aus dem Sinn - es dauerte nicht lange und ich war ebenfalls stolze Besitzerin eines Tilopa! Henrik übrigens auch ;)
Die Erkenntnis: Fotorucksack ≠ Fotorucksack!
Oder: Wer billig kauft, kauft zweimal. Oder, wie in meinem Fall, noch öfter ... wobei ich noch nicht mal billig gekauft habe. Preislich lagen meine vorherigen Rucksäcke alle im mittleren Segment.
Unsere beiden Tilopas in den Farben Nasturtium (Orange) und Aloe (grün). Das leuchtende Orange lässt sich etwas schwer fotografieren, darum divergiert die Farbe in den Fotos.
Einige Eckdaten zum Tilopa Eignung für: Bergtouren, Fotografen, … Fassungsvermögen: 50l
Gewicht:1,9 kg
Abmessungen - Aussen: Höhe 60 x Breite 36 x Tiefe 31 cm
Material: 100% Polyamid mit PU Beschichtung, wasserabweisend & sehr abriebfest Tragesystem: Aluminiumrahmen, sehr gut gepolsterte(r) Rücken/Hüftgurt/Träger, Brustgurt
Trinksystem: der Rucksack ist kompatibel für ein Trinksystem
Extra: Signalpfeife (in die Schnalle des Brustgurtes integriert)
Das System mit den ICU
Die Rucksäcke von f-stop haben kein fix eingebautes Kamerafach. Klingt komisch, ist aber so. Demnach kann man den Rucksack auch für reine Bergtouren verwenden. Zum Begleiter für Fotografen werden die Rucksäcke, wenn man sie mit einer gepolsterten Camera Internal Unit (ICU) ausstattet. Die ICU ist einfach ein Kamerafach, das in den Rucksack eingeschoben wird. Die Größe der ICU wählt man je nach benötigter Ausrüstung, es stehen mehrere Größen zur Verfügung. Nimmt man das ICU in XLarge wird das Hauptfach des Rucksacks voll ausgenutzt. Außerdem gibt es noch ICUs in den Größen Large, Medium und Small: Diese Größen füllen das Hauptfach des Tilopa nicht komplett aus, so bleibt obenauf noch Platz für Kleidung, etc. Das Hauptfach mit der ICU ist über den Rückenteil des Rucksacks zugänglich. Auf mitgeführte Kleidung hat man von oben Zugriff.
Meine beiden ICU: Pro Large und Pro XLarge. Die ICU sind gepolsterte Taschen mit verschließbarem Deckel. Die ICU Pro XLarge habe ich meistens im Einsatz. Die kleinere ICU verwende ich meist für die Landschaftsfotografie.
Zum Einsetzen der ICU wird ihr Deckel geöffnet und nach hinten übergeschlagen. Danach kann das ICU durch den Rucksackdeckel von oben in das Hauptfach geschoben werden. Einräumen sollte man das ICU erst, wenn es eingesetzt ist. Das Foto dient nur zur Demonstration!
Im Deckelfach verbergen sich 2 Taschen für Kleinigkeiten. Eines davon ist mit
einem Reißverschluss verschliessbar. Es gibt auch einen Clip für den Schlüsselring, damit kann man seinen Schlüsselbund im Deckelfach festmachen (links neben dem braunen Täschchen zu sehen).
Der Blick von oben in das Hauptfach: die ICU Pro Large und eine Tasche mit Reißverschluss für diverses Equipment. Mit der ICU Pro Large, bleibt oben im Rucksack bereits etwas Platz für Kleidung. Je kleiner die ICU gewählt wird, desto mehr Kleidung findet im Tilopa Platz.
Bepackt für die Makro-Fotografie mit ICU Pro XLarge: Canon 5d Mark III, SIGMA 150/2.8 APO MACRO EX DG OS HSM, SIGMA 70-200 F2,8 DG OS HSM Sports, Pflanzenklammern, Taschenlampen, Akkus, Schere. Im Rückendeckel befindet sich ein Täschchen für Krimskrams.
Bepackt für die Wildlife-Fotografie mit ICU Pro XLarge: Canon 5d Mark III, Canon EF 300mm f/2.8 L IS USM + aufgesetzter Gegenlichtblende und allem was dazugehört. Im Seitenfach (es gibt beidseitig ein großes Fach) findet eine großeTrinkflasche Platz.
Verreisen mit dem Tilopa Mit einer Größe von 60 x 36 x 31 cm (Höhe x Breite x Tiefe) ist der Tilopa eigentlich nicht ganz handgepäckstaulich. Allerdings hatten viele meiner Kollegen bisher noch nie ein Problem den Tilopa in die Kabine mitzunehmen. Wer diesen Nervenkitzel beim einsteigen nicht haben möchte kann folgendes tun: Das Tragegestell (aus Alu) kann ganz einfach herausgezogen werden. Dann verliert der Rucksack an Höhe und passt in die Abmessungen für Handgepäck. Mit den seitlichen Kompressionsriemen kann auch noch die Tiefe angepasst werden. Wird das Tragegestell im Koffer untergebracht, und am Urlaubsort wieder in den Tilopa eingesetzt, muss man nicht auf den Tragekomfort verzichten.
Alternativ könnte man die gepolsterte ICU mit dem Equipment aus dem Rucksack nehmen den Deckel schließen und die ICU am Tragegriff nehmen. Die ICU ist handgepäckstauglich. Der leere Rucksack wird dann einfach als Gepäck aufgegeben. Dem Vernehmen nach gibt es wohl einige Fotografen die das schon so gehandhabt haben.
Die Entnahme des Tragegestells. Es lässt sich nicht nur leicht entnehmen, auch das Einsetzen ist kein Problem.
Auch ein Laptop (17'') findet Platz im Tilopa (hier ohne ICU). Das Fach dafür ist gut gepolstert.
Was man noch alles unterbringen kann
Der Tilopa ist mit dem bewährten "MOLLE" System (Modular Lightweight Load-carrying Equipment) kompatibel, also können aussen alle möglichen zusätzlichen Taschen für Objektive, etc. angebracht werden. f-stop hat so einiges an Zubehör im Programm.
Der Rucksack mit außerdem mit Gurten und Gummibändern ausgestattet - so können Jacke, Stativ, Schlafsack, etc. gut befestigt werden. Wem diese Möglichkeiten noch nicht genügen, der kann Erweiterungs-Sets mit zusätzlichen Gummibändern und Gurten bei
f-stop bekommen.
Wir befestigen unsere Mini-Stative gerne vorne am Rucksack - es wäre aber auch möglich sie seitlich festzumachen. Jacken können entweder mit den Gummischnüren festgemacht werden (rechts), oder aber über die Reduziergurte (links) ... ganz wie man mag oder es gerade passt ;) Hinter den Stativen befindet sich übrigens noch ein
größeres Frontfach - ich nutze es gerne um meinen Bean Bag darin zu verstauen!
Auch Gummistiefel finden einen Platz ....
Mein Fazit & was ich mir für den Tilopa noch wünschen würde - weil man einfach nie genug davon haben kann (zumindest ich nicht ... ): mehr verschliessbare Fächer für Krimskrams ... eines könnte zum Beispiel, zusätzlich zum dort bereits vorhanden Fach, innen im Rückendeckel statt der MOLLE-Gurte Platz finden
- eine integrierte und leicht erreichbare Tasche für ein Handy fände ich auch noch gut
Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten. Ich bin mit dem Rucksack mehr als zufrieden.
Für mich ist der Tilopa ist definitiv eine hervorragende Investition!
Falls du, liebe(r) LeserIn, dich jetzt fragen solltest ob denn ein oranger Rucksack auch für die Wildlife-Fotografie geeignet ist: Definitv ja! Die Farbe orange hat keinen Einfluss auf Wildtiere - sie ist nämlich für Wild schlicht und einfach nicht sichtbar.
Hinweis: Da in diesem Blogeintrag Marken genannt, verlinkt oder erkennbar sind, handelt es sich um Werbung. Unabhängig davon, ob dafür eine Gegenleistung erfolgt oder nicht.
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