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Im Elbsandsteingebirge

Endlich habe ich es geschafft das Elbsandsteingebirge zu besuchen. Diesen Wunsch hege ich tatsächlich seit Jahren. Und was soll ich sagen .... ich bin verliebt!



Montag, 31.10.2022, irgendwann vor Sonnenaufgang Wir sind frühmorgens aufgestanden um nach Lohmen zu fahren. Ich kann es kaum erwarten, denn heute ist es endlich soweit, ich werde die beeindruckende Basteibrücke endlich live sehen! Am Parkplatz angekommen, schultern wir unsere Fotorucksäcke und machen uns auf die Suche nach dem Aussichtspunkt am Ferdinandstein. Uns kommen einige Jugendliche entgegen, die ebenfalls auf der Suche nach dem Aussichtspunkt sind. Wir sind etwas spät dran und müssen uns beeilen, denn wir möchten ja vor Sonnenaufgang dort sein. Wir tapsen also im weiter Dunklen herum und freuen uns (noch ...) über den Nebel, der über der Landschaft liegt. Als wir schließlich am Aussichtspunkt ankommen warten dort schon einige Fotografen, die sich später als Claudia, Marie, Marcel und Christian vorstellen.


Wir reihen uns ein und ich werfe einen Blick auf ... ja, auf was denn eigentlich? Auf Nebel, dichten Nebel ... vermutlich den dichtesten Nebel überhaupt. Dort wo die unübersehbare Basteibrücke sein sollte, ist nichts zu sehen. Gar nichts. Nur Nebel.


Ein wenig Enttäuschung macht sich breit. Nicht nur bei mir, auch die anderen hoffen, dass sich der Nebel etwas verzieht. Manchmal reisst es ein klein wenig auf, aber immer nur für gefühlt eine Minute ... die kurze Zeit reicht gerade für ein (immer noch sehr nebeliges) Beweisfoto.

Liebe(r) LeserIn, verstehe mich bitte jetzt nicht falsch. Ich liebe Nebel. Ja, wirklich, ich liebe Nebel heiß und innig! Aber bitte nicht ganz so viel auf einmal. Und nicht gerade jetzt, wenn ich endlich diese Brücke sehen möchte. Und, wenn ich schon dabei bin: Es ist mir auch etwas zu kalt. Geradezu eisig.

Nachdem es gerade nichts zu fotografieren gibt, unterhalten wir uns eben. Wir tauschen uns über Fotospots aus und was wir noch so vorhaben in der Sächsischen Schweiz. Und wir haben unseren Spass. Bis sie irgendwann da ist, die Erkenntnis, dass es wohl keinen Sinn macht noch weiter hier zu bleiben. Nach einer Stunde des Wartens ist Marie die Erste, die sich nach Sonnenaufgang auf die Suche nach anderen Motiven begibt - die Basteibrücke hüllt sich derweil immer noch in Nebel. Es dauert nicht lange und wir ziehen alle weiter. Das ist definitiv eine gute Idee, denn uns bieten sich etwas später und abseits vom Ferdinandstein doch noch einige schöne Motive rund um die Bastei.

Klick aufs Foto für eine größere Ansicht :)


Fazit, Tag 1: Das klassische Foto von der Basteibrücke muss also noch warten. Aber was soll's, so ist es eben nunmal. Zum Glück sind wir ja länger hier! Auch wenn nicht alles so geklappt hat, wie ich es mir gewünscht hätte - ich bin dennoch glücklich. Glücklich endlich hier zu sein. Und, obwohl ich noch nicht viel gesehen habe, bin ich schon jetzt tief beeindruckt von der bizarren und sehr malerischen Landschaft.


Tag 2-7

Ich habe natürlich vorab schon einige Spots vorbereitet, die ich unbedingt besuchen möchte. Und es ist klar, das wird ein anstrengender (Foto)Urlaub! Es gibt einfach so viel zu sehen und gefühlt wartet hinter jedem Felsen ein neuer, fantastischer Ausblick oder eine tolle Wetterkiefer. Die Wege auf die Tafelberge hinauf sind manchmal recht kurz, dann wieder länger - aber sie haben alle eines gemeinsam: im letzten Teil sind sie recht steil und führen teilweise über Treppen und Leitern, Trittbügel aus Metall und hie und da über große Steine. An manchen Stellen sind die Felswände so nah beieinander, dass ich mit dem Rucksack gerade noch so durchkomme. Ich bin zum Glück recht trittsicher, so sind all diese Passagen problemlos für mich machbar.

Die Wege nach oben also sind ein wenig abenteuerlich, aber gleichzeitig auch unbeschreiblich schön.

Ein paar Schnappschüsse mit dem Handy: Die Aufstiege machen Spaß, sind aber auch anstrengend. Als Belohnung wartet eine grandiose Aussicht ....



Um zweimal täglich einen traumhaften Ausblick bei Sonnenauf- oder -untergang fotografisch festhalten zu können, müssen wir natürlich auch im Dunklen (oder in der Dämmerung, je nach Länge der nötigen Wanderung) auf einen Tafelberg auf- und absteigen. Die Stirnlampe ist also ein wichtiger Begleiter bei allen Touren.


Außerdem sind immer im Rucksack dabei: mein Weitwinkel (16-40mm) und ein 70-200mm Objektiv, ND Filter, Stativ und etwas Verpflegung. Und, ganz wichtig für mich, ein zusätzlicher Fleecepulli - es kann schon ziemlich frisch werden wenn man am Aussichtspunkt auf den Sonnenauf- oder -untergang wartet. Die Handschuhe habe ich leider zu Hause vergessen, diese Tatsache bereue ich das ein oder andere Mal. Ganz oben auf den Tafelbergen befinden sich die Aussichtsplattformen bzw. Aussichtspunkte. Manche sind mit Geländern gesichert, andere nicht. Schwindelfreiheit ist also ganz praktisch ;) Aber man muss ja auch nicht ganz nach vorne gehen um zu fotografieren ... Mit dem Wetter haben wir nicht immer Glück, aber so ist es eben. Manchmal gibt es zu viel Nebel, manchmal zu viele Wolken. Und dann ist wieder kein einziges Wölkchen am Himmel. Zudem sind einige Locations wegen der Waldbrände im Sommer immer noch gesperrt. Und zeitlich schaffen wir es leider auch nicht, alle Spots zu erwandern, die ich gerne sehen möchte. Man kann halt nicht alles haben! Aber dennoch kann ich schöne Impressionen und Ausblicke ins Land festhalten.

Die Aussichten, die sich bieten, sind einfach wunderbar.

Nicht nur einmal stehe ich staunend auf den Tafelbergen.


Und dann sind da noch die heiß ersehnten, wundervollen Nebeltage. Die Tage, an denen genau die richtige Menge an Nebel die Landschaft schmückt. Tage an denen ich gar nicht weiß, wohin ich zuerst sehen soll, welches Motiv das schönste ist und wie oft ich eigentlich abdrücken soll. Wenn Licht und Nebel sich treffen und zu einem vergänglichen Gesamtkunstwerk werden, den Anblick der Landschaft ständig ändern und einfach jede Sekunde zählt. Das sind die wirklich wunderbaren und atemberaubenden Momente! An einem solchen Morgen stand ich (wieder einmal an der Bastei) gemeinsam mit anderen Fotografen, aber auch Wanderern und Touristen, hoch oben und beobachtete den Nebel und das Licht. Um mich herum sprach niemand, schweigend wanderten wir über die Metallstege zwischen den Felsen. Wir waren wie verzaubert und hielten sprachlos - und mit einem breiten Lächeln im Gesicht - die Naturschönheit mit der Kamera oder dem Handy fest. Ein Augenblick des kollektiven Staunens, den ich wohl nicht vergessen werde!

Der Herbst von seiner schönsten Seite - buntes Laub, Nebelschwaden und Zauberlicht. Das sind die Momente, in denen jede Sorge, jeder Unmut vergessen ist.


Ach, und falls du liebe(r) LeserIn dich jetzt fragst, was wohl aus meinem Foto von der Basteibrücke wurde - das habe ich zum Glück auch noch hinbekommen. Fast so, wie ich es mir vorgestellt hatte - es war wiedermal zu neblig ... bzw. war der Nebel an der falschen Stelle, genau vor den Felsen ... Ich muß das wohl einfach nochmal wiederholen ... :)

Die Zeit in der sächsischen Schweiz war einfach wunderschön und schlichtweg atemberaubend. Aber, sie war auch vieeeel zu kurz - so viele Ausblicke warten noch darauf von mir entdeckt zu werden. Ich kann es tatsächlich kaum erwarten wiederzukommen! Wenn du jetzt auch Lust hast diese wunderbare Landschaft zu erkunden, lade ich dich ganz herzlich ein mich im nächsten November ins malerische Elbsandsteingebirge zu begleiten.

Ich wünsche dir einen schönen Tag und werde mich jetzt wieder daran machen weitere Fotos aus dem wunderbaren Elbsandsteingebirge zu bearbeiten und ein wenig vom nächsten Abenteuer in der Sächsischen Schweiz zu träumen ...

Liebe Grüße, deine Perdita


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